WeiWuWei


 yugen-2014

Scheinbar abwesend im Relativen,
Bin ICH absolut anwesend.

************************************************************************************

Die bekannte Aussage, jedes Objekt sei leer (k’ung im Chinesischen, sunya im
Sanskrit), dass kein Objekt eine eigene Beschaffenheit oder Selbstnatur besitzt,
impliziert, dass ihm objektive Existenz fehlt. Das bedeutet, dass alles, was es ist, in seinem Wahrgenommen-Werden besteht, dass es in sich nichts ist außer dem,
was in der Wahrnehmung erscheint. Dies wusste man seit frühester Zeit, es entspricht den esoterischen Aspekten aller großen Religionen, und im Buddhismus,der Vedanta und im Sufismus ist es fundamental.

Wir können uns dem Diktat objektiver ‚Zeit‘ nur entziehen, indem wir zu ihr
werden, wissend, dass ‚wir‘ phänomenal in ihr ausgedehnt sind, dass sie eine
Dimension unserer eigenen Erscheinung ist, dass sie mit jedem von ‚uns‘ ‚geboren‘ wird und ’stirbt‘. Mit ihr zusammen ‚fliegen‘ wir.
Sie ist ein Aspekt unseres ‚Ego‘. Statt auf sie oder gegen sie zu reagieren, sollten ‚wir‘ statt dessen ‚mit ihr‘ sein, wie unsere Uhren.
Noumenal gesehen ist sie nur das, was wir sind – Ewigkeit.
Zeitlos und endlos, bin ICH Zeit und Raum,
Endlos, bin ich Raum: zeitlos, bin ich Zeit,
Denn ich bin die Entfaltung von Form und ihre Dauer.

Quelle: ‚NachRufe‘
übersetzt von <“>
Original<>POSTHUMOUS PIECES
1968, Hong Kong University Press. Foreword by Wayne Liquorman.
ISBN 0-85656-027-8 (out of print)
2004, Sentient Publications, Boulder. ISBN 1-59181-015-9